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Blumenautomaten: Nicht nur am Muttertag ein gutes Geschäft?

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Der Muttertag steht vor der Tür und damit auch eine der lukrativsten Zeiten für Floristen. Doch einmal abgesehen von punktuellen Hochphasen machen sich in der Branche Personalmangel und Inflation bemerkbar. Könnten Blumenautomaten den Abverkauf fördern oder gar erweitern?

 

Ein Blumenautomat im Einsatz.

In der Gärtnerei Mohring (Heiningen) ist bereits ein Blumenautomat im Einsatz. Hier gibt es rund um die Uhr Schnittblumensträuße und Topfpflanzen. Symbolfoto: Gärtnerei Mohring

Umsatz im Blumenhandel geht zurück

Die Corona-Krise hat klar gezeigt, dass viele Menschen trotz (oder wegen) unsicherer Zeiten weiterhin Blumen und Pflanzen kauften. Der Versand bunter Grüße ermöglichte eine Art Kommunikation á la Social Distancing und Menschen verbrachten schlichtweg mehr Zeit zu Hause – der Garten und seine Pflege nahmen an Bedeutung zu. Dennoch sind die Umsätze im Handel mit Blumen und Pflanzen nach einem stetigen Anstieg in den letzten Jahren in 2022 erneut auf einen Wert von rund neun Milliarden Euro gesunken. Das waren etwa zwölf Prozent weniger als 2021. Gärtner und Floristen werden daher immer kreativer, um Blumen und Menschen wieder näher zusammenzubringen: Zum Beispiel durch eine Sortimentserweiterung (Stichwort Trockenblumen und Deko-Ware), eine ausgeklügelte Social-Media-Strategie oder eben durch den Einsatz von Blumenautomaten. Letztere tauchen mittlerweile immer öfter auf – landesweit.

Viele Floristen nutzen Blumenautomaten

Ob in Beverungen (NRW), Thale (Sachsen-Anhalt), Heinigen (Baden-Württemberg) oder in Schwabach (Bayern): Über das ganze Land verteilt stehen sie, die Blumenautomaten. Das Prinzip „select and go“ ist denkbar einfach. Kunden suchen sich einen Blumenstrauß aus, wählen die dazugehörige Nummer, zahlen per Karte oder - je nach Automat - in Bar und nehmen ihr Wunschprodukt mit. Der Ablauf ist bekannt, Getränkeautomaten und Co. machen es schließlich seit Jahrzehnten vor. Für Floristen kann diese Verkaufsart eine lukrative Erweiterung des lokalen Ladengeschäftes sein. Durch die massive Zunahme von Onlineshopping sind Kunden an den 24-Stunden-Service gewöhnt und vor allem die junge Zielgruppe richtet sich zuweilen ungern nach Öffnungszeiten. Doch Schnittblumen sind in ihrer Haltbarkeit begrenzt und wenn es einmal schnell gehen muss? Kann ein Blumenautomat von Vorteil sein. Zumal das florale Angebot an beispielsweise Tankstellen bekanntlich sehr kostspielig und begrenzt ist. Die vom Profi gebundene Blumensträuße kommen deutlich schöner daher und genau die kann der Kunde sich in entsprechenden Blumenautomaten „ziehen“.

Blumenautomaten ermöglichen 24-Stunden-Verkauf

Damit das Geschäft also auch nach Ladenschluss nicht eingeht, können Floristen ihre Werkstücke in den Blumenautomaten mit variablen Warenfächern platzieren. Denn die Automaten sind in der Regel individualisierbar: Nicht nur Größe und Anzahl der Fächer sind unterschiedlich, auch ihre Höhe. Die Blumenautomaten gibt es zudem in gekühlter oder nicht-gekühlter Bauform. Die Fächer sind meist mit einer LED-Beleuchtung ausgestattet, sodass die Ware auch nachts gut sichtbar ist. Die Rückseite kann dann für die Befüllung, ein Heizkabel oder die Belüftung benutzt werden. Teilweise sind die Fächer bereits mit Vasen ausgestattet. Die Blumenautomaten können gekauft oder gemietet werden – ganz günstig ist das allerdings nicht. Viele Floristen nutzen daher eine Testphase, um den Effekt des dauerhaft geöffneten Blumen-Butlers erst einmal zu überprüfen.

Mehr zum Thema Blumenautomaten lesen Sie in der Juli-Ausgabe der g&v, die am 3. Juli 2023 erscheint.

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