Alle News

BUGA 2023: „Hallenschauen sind Chance und Schaufenster“

, erstellt von

In knapp zwei Monaten startet die Bundesgartenschau (BUGA) Mannheim 2023, zu deren Programm auch 19 Blumenhallenschauen gehören. Darin zeigen Gärtner und Floristen aus dem gesamten Bundesgebiet ihr Können zu Themen wie „Wohnen Sie schön?“, „Zurück in die Zukunft“ oder „Uffbasse“.

Die BUGA 2023 wurde unter anderem bei der Dahlienschau auf der BUGA Erfurt 2021 angekündigt. In Mannheim wird die Dahlie vom 16. bis 24. September im Miittelpunkt stehen. Foto: DBG

Hallenschauen sollen Emotionen hervorrufen

„Früher wurde in den Hallen der Gartenschauen all das gezeigt, was im Freiland nicht möglich war“, so Lydia Frotscher, Ausstellungsbevollmächtigte der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft (DBG). „Heute geht es um viel mehr. Pflanzen erzählen Geschichten, wir wollen Emotionen hervorrufen.“ Die Teams, die die Hallenschauen gestalten, arbeiten Frotscher zufolge auf einem sehr hohen fachlichen Niveau. „Die Hallenschauen sind Chance und Schaufenster für die Floristen und Gartenbaubetriebe“, erklärt dazu Michael Schnellbach, Geschäftsführer der BUGA 23 gGmbH.

Laut der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft wird jede der 19 Blumenhallenschauen in Mannheim von einem anderen Team gestaltet – „wir konnten 19 hochrangige Persönlichkeiten aus der Branche gewinnen, darunter Deutsche Meister und Europameister“, berichtet Gabriele Haufe, die die Hallenschauen auf der BUGA 2023 kuratiert und als Floristin sowie Planerin bereits für verschiedene Gartenschauen wie unter anderem die BUGA Heilbronn 2019 im Einsatz war. Floristik soll demnach in Mannheim Schwerpunktthema sein und nicht, wie sonst oft üblich, eher begleitend eingesetzt werden.

Die Themen der 19 BUGA-Schauen in Mannheim

Thematisch spannen die Hallenschauen, die der DBG zufolge jeweils zwischen neun und 17 Tagen geöffnet bleiben, einen Bogen von Nachhaltigkeit und Umweltschutz bis hin zur Mannheimer Geschichte:

„Aze liebt Lea“ – bei der von Marco Seidel gestalteten Hallenschau geht es vom 14. bis 30. April darum, wie die Azalee nach Europa fand und wie zur Bundesgartenschau.

„Uffbasse“ lautet das Motto der parallel vom 14. bis 30. April laufenden, von Mehmet Yilmaz gestalteten Schau, die Mannheim als multikulturelle Stadt sowie die sprachlichen Eigenheiten präsentiert.

„IRL (In real Life)“, die Schau von den jungen Gestaltern Tobias Niefenecker und Michael Liebrich, zeigt vom 29. April bis 7. Mai digitale Welten, die das Leben der Generation Z bestimmen, und was sie abseits vom Virtuellen bewegt.

„Wohnen Sie schön?“ heißt es vom 6. bis 21. Mai in der von Willi Höfer und Stephanie Steichele gestalteten Schau des Fachverbands Raumbegrünung und Hydrokultur, in der Zimmerpflanzen ins rechte Licht gerückt werden.

„Attention!“, die Schau von Petra Schwörer und Stephanie Büchler, stellt vom 13. bis 29. Mai die amerikanische Geschichte in Mannheim, insbesondere auf dem Spinelli-Gelände, in den Mittelpunkt.

„Von echten Helden, vom Arbeiten und vom Feiern“ ist eine von Bert van der Forst für den Landesverband Gartenbau Nordrhein-Westfalen gestaltete Hommage an das Land NRW, die vom 27. Mai. bis 11. Juni zu sehen ist.

„Zurück in die Zukunft“ heißt es in der Schau von Anja Ersing, die sich vom 3. bis 18. Juni dem Partyjahrzehnt der 90er Jahre widmet.

„So weit so gut“, von Kerstin Dallmann für den Gartenbauverband Mitteldeutschland gestaltet, widmet sich vom 17. bis 2. Juli den kleinen Dingen im Leben – das Schöne mit Herz und allen Sinnen wahrnehmen, lautet dabei die Devise.

„Welt retten, Geld sparen, Style haben“ lautet das Motto der von Sarah Hasenhündl gestalteten Blumenschau, bei der es um Upcycling, zeitgemäße Nachhaltigkeit und Slow Flowers geht.

„Garten Junkies“ – die vom 8. bis 23. Juli laufende, von Lara Zürn und Martina Hamberger für den Gartenbauverband Baden-Württemberg-Hessen gestaltete Schau will zeigen, wie der Garten zum (nachhaltigen) Outdooroffice und Wellnessbereich wird.

⇒ Bei „Hakuna Matata“, gestaltet von Michael Liebrich, lautet das Motto vom 15. bis 30. Juli Entschleunigen und Chillen.

⇒ Bei „Himmel, Erde, Mensch“ sind vom 29. Juli bis 6. August zwei Kunstformen zu sehen, die sich tief mit der Natur, dem Raum und dem Menschen auseinandersetzen – hier präsentiert der Ikebana-Bundesverband seine Werke durch Iwa Antonow, und Jürgen Carocci gestaltet für den Bonsai Club Deutschland.

„Ganz schön stark“ ist die Blumenhallenschau von Gabriele Haufe, die vom 5. bis 20. August im floristischen Sinne deutlich macht, dass auch Blumen empfunden werden wollen.

„Alexa, wie macht der Fuchs?“ ist vom 12. bis 27. August seltsamen Geräuschen auf der Spur, dabei wird Beatrix Schaffranke die ganze Pracht der Deutschen Fuchsien-Gesellschaft präsentieren.

„Wohin geht Deine Reise?“ fragt die von Werner Paizdzior gestaltete Schau, die in Kooperation mit dem GBF Bildungszentrum Floristik und unterstützt durch junge Floristen aus Südkorea vom 26. August bis 10. September Kopfkino für alle Fernwehgeplagten bieten will.

⇒ In „Grün reboot“, der von Jonas Clos vom Landesverband Gartenbau Rheinland-Pfalz gestalteten Schau, wird vom 2. bis 17. September gezeigt, dass sich die für alle Menschen wichtigen Pflanzen überall unterbringen lassen.

„Zum Glück und wieder zurück“ ist die von Christopher Ernst gestaltete Schau der Dahliengesellschaft, in der die Dahlie vom 16. bis 24. September als kleines Glück präsentiert wird, dass sich sogar verschenken lässt.

⇒ In „Das grüne Herz“, der Schau des Landesverbands Gartenbau Thüringen, wird vom 23. September bis 8. Oktober einfühlsam von Ingrid Theurich erzählt, warum Wälder und große Geschichte Thüringen ausmachen.

„Wir brauchen mehr…“ heißt es in der finalen, von Hans Werner Roth und Christopher Ernst gestalteten Sonderschau des Fachverbands Deutscher Floristen (FDF), an der sich Floristen aus ganz Deutschland beteiligen und vom 30. September bis 8. Oktober mehr Blumen, mehr Fröhlichkeit und mehr Freude verbreiten werden.

U-Halle auf dem Spinelli-Gelände als Schauplatz

Schauplatz der 19 Ausstellungen wird die U-Halle auf dem Spinelli-Gelände sein, nach deren Rückbau der DBG zufolge zwei ganz unterschiedliche Bereiche mit außergewöhnlicher Atmosphäre entstanden sind. Die südliche Halle ist demnach der Floristik gewidmet. Weil sie in dunkleren Tönen gehalten ist, wird dort mit viel Licht gearbeitet, berichtet die DBG – beispielsweise mit Kronleuchtern, die im Gegensatz zum rauen Charme der Industriehalle stehen. Heller und geräumiger sei dagegen die nördliche, dem Gartenbau gewidmete Halle, in der laut DBG auch Pflanzen zu finden sein werden, die nach der Schau in die Gärtnereien und Baumschulen zurückkehren, wie zum Beispiel Rhododendron. Im Sinne der Nachhaltigkeit sollen auch die floristischen Arrangements nach jeder Hallenschau in die einzelnen Bestandteile zerlegt und, wenn möglich, kompostiert werden, informiert die DBG.

Cookie-Popup anzeigen