Die ursprünglich aus Asien stammende Pflanze wird in Europa seit dem 19. Jahrhundert kultiviert. Im Botanischen Garten Karlsruhe können Gäste die Hanfpalme ausgepflanzt oder in Kübeln bewundern.
Hingucker im Frühsommer
Hanfpalmen blühen in den Monaten Mai und Juni: Dann sind die leuchtend gelben Blütenrispen kaum zu übersehen. Im Botanischen Garten in Karlsruhe säumen die Pflanzen die geschlungenen Wege oder sind auf der Grünfläche zu finden. Sowohl im Kübel als auch direkt in den Boden gepflanzt sorgen die immergrünen Fächerpalmen im Freien für exotisches Flair.
Thomas Huber, Leiter des Botanischen Gartens, erklärt: „Wer genau hinsieht, entdeckt, dass die sternförmigen Einzelblüten der Exemplare minimal unterschiedlich sein können.“ Der Grund: es gibt männliche und weibliche Hanfpalmen. Sobald sich Früchte ausbilden, lassen sich die Pflanzen korrekt unterscheiden. Die blauschwarzen, leicht bohnenförmigen Beeren wachsen nur an den weiblichen Palmen.
Asiatischer Ursprung
Die Trachycarpus fortunei, so der wissenschaftliche Name der Hanfpalme, stammt ursprünglich aus Asien. 1830 brachte der Naturforscher Philipp Franz von Siebold die ersten Palmensamen nach Europa. Bald schmückte die Pflanze zahlreiche Salons und Wintergärten. Heute ist die winterhärteste aller Palmen auch wildwachsend in Norditalien und im Süden der Schweiz zu finden. In der Schweiz gilt das Gewächs sogar als invasiv – sie nimmt den Lebensraum heimischer Pflanzen ein. In China ist die Hanfpalme auch eine Nutzpflanze. Aus ihren Stämmen entstehen Zaunpfähle. Die Fasern am Stamm und die Blätter werden für Flechtwerk, Taue, Bürsten oder ähnliches verwendet.
Der Botanische Garten Karlsruhe ist täglich ab 6 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit geöffnet, die Schauhäuser samstags, sonntags und an Feiertagen von 10.00 bis 17.45 Uhr.