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Nachhaltige Zierpflanzen: Kunden handeln oft inkonsequent

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Verbraucher wünschen sich nachhaltige Blumen und Pflanzen, entscheiden sich beim Kauf trotz guter Vorsätze aber dennoch oft für das billigere und weniger nachhaltige Produkt. Das hat eine vom Blumenbüro Holland (BBH) in Auftrag gegebene Konsumentenbefragung rund um das Thema nachhaltige Zierpflanzenzucht ergeben.

Der Kauf von (nachhaltigen) Blumen und Pflanzen soll nach dem Wunsch vieler Verbraucher vor allem Spaß machen und einfach bleiben. Foto: Serena Koi/Pexels

Online-Befragung in vier europäischen Ländern

Insgesamt 4.820 Verbraucher im Alter zwischen 18 und 70 Jahren wurden laut BBH durch das Marktforschungsunternehmen Kantar in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den Niederlanden zum Thema Nachhaltigkeit befragt. Laut dem so entstandenen Sustainability Index 2022 steht dieser Aspekt bei den Konsumenten hoch im Kurs, denn 97 Prozent der Befragten gaben an, sich einen nachhaltigen Lebensstil zu wünschen. Allerdings gehen „Wollen“ und „Tun“ hier oftmals weit auseinander, da der zwischen dem 28. Juli und 8. September online durchgeführten Umfrage zufolge lediglich 13 Prozent der Verbraucher ihr Verhalten auch tatsächlich ändern.

Nachhaltige Pflanzen: Absicht und Verhalten unterscheiden sich

Ähnlich verhält es sich beim Thema nachhaltige Zierpflanzen. Während laut BBH fast 90 Prozent der Befragten erklärten, gerne vermehrt lokal produzierte Blumen und Pflanzen kaufen zu wollen, wenn sie die Möglichkeit dazu hätten, greifen nur 36 Prozent der Konsumenten im Laden tatsächlich zu Pflanzen aus lokalem Anbau. Auch in puncto Preis stimmen Absicht und Verhalten der Verbraucher der Umfrage zufolge nicht überein. Zwar sagten 67 Prozent der Befragten, dass es für sie in Ordnung sei, für ein nachhaltigeres Produkt mehr zu bezahlen. Im Geschäft entscheiden sich aber dennoch 60 Prozent der Konsumenten für das billigere und weniger nachhaltige Produkt – trotz guter Absichten. Und während 86 Prozent der Umfrage-Teilnehmer gerne öfter Blumen und Pflanzen mit weniger Dekorations- und/oder Verpackungsmaterial aus Plastik kaufen würden, kaufen im Gegensatz dazu 63 Prozent Blumen und Pflanzen mit schönem Verpackungsmaterial, das aber aus Kunststoff besteht.

Wünschenswerte Maßnahmen in den Augen der Verbraucher

Ebenfalls befragt wurden die Verbraucher zu den Maßnahmen, die sie sich in puncto Nachhaltigkeit von der Branche wünschen. Je nach Land wurden hier unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt, informiert das Blumenbüro. In Deutschland beispielsweise erwarten die Konsumenten laut der Umfrage vor allem, dass der Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln bei der Pflanzenproduktion mit Blick auf potenzielle Gesundheitsrisiken verringert wird. Französische Verbraucher würden sich dagegen insbesondere wünschen, dass übermäßiger Wasserverbrauch reduziert wird, während in den Niederlanden die Reduzierung von Treibhausgasemissionen ganz oben auf der Wunschliste der Befragten steht. In den Niederlanden wie auch in Großbritannien wird der Umfrage zufolge außerdem auf unnötige und nicht wiederverwertbare Verpackungen geachtet.

Die Verantwortung beim Thema Nachhaltigkeit muss der Umfrage zufolge die gesamte Kette übernehmen – Hersteller, Einzelhändler und staatliche Stellen wurden dem BBH zufolge von fast drei Vierteln der Befragten genannt. Ausdrücklich die eigene Verantwortung nannten zudem 70 Prozent der Befragten. Ebenfalls angeführt wurde der Wunsch, dass der Kauf nachhaltiger Blumen und Pflanzen für Kunden einfach und angenehm bleiben sollte.

Branche oft als rückständig in puncto Nachhaltigkeit angesehen

Wie die Umfrage außerdem gezeigt habe, glauben zwar 34 Prozent der Verbraucher, dass die Zierpflanzen-Branche mit ihrem „Naturprodukt, das die Menschen glücklich macht“ einen positiven Einfluss auf die Verbesserung von Nachhaltigkeit in der Gesellschaft hat, zudem sehen viele der Befragten Blumen und Pflanzen als besonders gut für den Planeten (24 Prozent) und die eigene Gesundheit (20 Prozent) an. Gleichzeitig halten der Befragung zufolge 47 Prozent der Verbraucher die Branche für rückständig, wenn es um Nachhaltigkeit geht. Fünf Prozent der Befragten haben demnach sogar eine ausgesprochen negative Meinung von der Branche.

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