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RFH erörtert Auswirkungen der Ukraine-Krise

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Der Angriff von Russland auf die Ukraine bewegt aktuell die Welt. Bei Royal FloraHolland (RFH) hat man die Krise in Zusammenhang mit dem Zierpflanzenbau erörtert und analysiert. Ein Krisenstab beobachtet die Situation kontinuierlich.

Die Auswirkungen der Ukraine-Krise auf den Zierpflanzenbau seien laut RFH spürbar, aber noch nicht dramatisch. Foto: RFH

Handel mit Russland gestört

In der vergangenen Woche startete Russland die Angriffe auf das Nachbarland Ukraine, mögliche Friedensverhandlungen seien aktuell auf den Weg gebracht, wie mehrere Medien bereits berichteten. In den Niederlanden machte sich bereits die Vermarktungsorganisation Royal FloraHolland Gedanken über die Situation und versuchte, mögliche Auswirkungen auf den Zierpflanzensektor zu analysieren. Da einzelne Unternehmen ihren Schwerpunkt besonders auf den Handel mit Russland gelegt haben, seien diese aktuell besonders betroffen. Bei RFH seien am Freitag, dem 25. Februar 2022 ernsthafte Störungen der Preisbildung im Zeitablauf zu spüren gewesen. Russland begann am Abend des 24. Februars mit den Angriffen auf die Ukraine.

Geringere Preise für bestimmte Sorten

Das Angebot an der Uhr war etwas geringer, die Preise für Produkte, die in Osteuropa zum traditionellen Internationalen Frauentag am 8. März stark nachgefragt werden, seien dabei deutlich niedriger ausgefallen als im Vorjahr. Betroffen waren hiervon insbesondere Chrysanthemen, Gerbera, Freesien, Rosen und Lisianthus. Dennoch sehe RFH aktuell noch keinen Grund, Maßnahmen zu ergreifen. Allerdings habe man das tagespolitische Geschehen akribisch im Blick und beobachtet, wie sich die Sanktionen auf Russland auswirken werden. Es sei laut RFH eine deutlich sinkende Kaufkraft in Russland erwartet, da man davon ausgehe, dass der Rubel stark abgewertet wird.

Weiter steigende Energiepreise und Probleme bei Arbeitsrecht

Mit großer Sorge beobachtet man allerdings die Entwicklung der Energiepreise, da in den vergangenen Tagen der Gaspreis weiter angestiegen sei. Hier beobachtet ein niederländisches Krisenteam Gartenbau die Entwicklungen. Neben RFH gehört auch Glastuinbouw Nederland dem Krisenteam an. Die sich zuspitzende Situation werde demnach auch in die Gespräche mit dem niederländischen Landwirtschaftsministerium mit einbezogen. Ebenfalls Bedenken habe man auf dem Gebiet Arbeitsrecht. Beispielsweise bedarf es der Koordination von in den Niederlanden tätigen Reservisten aus der Ukraine, Polen und anderen Osteuropäischen Ländern, sollten diese durch ihre Regierung in die Armee eingezogen werden. Glastuinbouw Nederland stehe hier beratend zur Seite.

Niederländische Exporte nach Russland und in die Ukraine

Auch beim niederländischen Verband der Großhändler für Blumenzuchtprodukte (VGB) wächst die Besorgnis, wie Geschäftsführer Matthijs Mesken gegenüber AIPH einräumte. Die europäischen Erdgaspreise reagieren besonders empfindlich auf Krise, da mehr als ein Drittel der europäischen Versorgung aus Russland stammt, wobei ein Teil davon durch Pipelines in der Ukraine verläuft. Man erwarte höhere Energierechnungen für die Gewächshausproduzenten und in der Folge auch höhere Blumen- und Pflanzenpreisen. Wie auch schon RFH betonte werden auch Probleme bei der pünktlichen Bezahlung aller Exporteure, die mit der Ukraine und Russland Handel treiben, erwartet. Russland sei für die Niederlande der neuntgrößte Markt so Mesken und die Exporte betragen einen Wert von rund 186 Millionen Euro und einen Marktanteil von 2,5 Prozent am gesamten niederländischen Exportwert. Die niederländischen Ausfuhren von Blumen und Pflanzen in die Ukraine haben einen Wert von 27 Millionen Euro, was einem Marktanteil von 0,4 Prozent an den niederländischen Gesamtausfuhren entspreche.

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